: Gurke des Tages / Schwurgericht in Turin
Ein Toter ist vom Schwurgericht in Turin zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Geschworenen befanden den 29jährigen Tommaso Ceraudo für schuldig, in einem Mafia-Bandenkrieg einen Rivalen getötet zu haben. Ceraudo war jedoch bereits im November, zwei Monate vor der Urteilsverkündung, in Mailand ermordet worden. Über den Fall hatten die Mailänder Zeitungen ausführlich berichtet. Doch die Kunde drang nicht ins 150 Kilometer entfernte Turin, wo das Gericht und die Verteidiger ohne den Angeklagten weiterverhandelten. „Niemand hat uns über den Tod des Angeklagten informiert“, rechtfertigte sich der Vorsitzende Richter Vincenzo Serianni. Außerdem sei es auch nicht Sache des Gerichts, festzustellen, ob der Angeklagte noch lebe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen