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IWF in Moskau

■ Neuaufnahme der Verhandlungen über Hilfskredite

Moskau (AFP) – Die russische Regierung hat den Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Michel Camdessus, zu Gesprächen Mitte März nach Moskau eingeladen. Laut Außenhandelsminister Oleg Dawydow solle der Stand der Verhandlungen Rußlands mit dem IWF über einen Kredit von 6,3 Milliarden Dollar (9,4 Milliarden Mark) begutachtet werden. Vizefinanzminister Sergej Alexaschenko sagte, Camdessus habe die Einladung angenommen. Aus Washington lag zunächst keine Bestätigung vor. Morgen wird eine IWF-Delegation in Moskau erwartet, die die Verhandlungen über den Standby-Kredit an Rußland wiederaufnehmen soll. Diese vorgezogene Wiederaufnahme der Verhandlungen wird von Beobachtern als positives Zeichen für eine Einigung gewertet. Der IWF verlangt vor allem eine strenge Ausgabendisziplin.

Eine Verweigerung der bereits im russischen Haushalt 1995 eingeplanten Gelder könnte nach Befürchtungen der westlichen Industriestaaten die wirtschaftlichen Reformen in Rußland massiv bedrohen. Der Haushaltsplan für 1995 sieht bereits ein Defizit von 73 Billionen Rubel (27,2 Milliarden Mark) vor, das entspricht 7,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Krieg in Tschetschenien und die Parlamentsforderung nach einer Verdreifachung der Mindestlöhne drohen das Defizit wesentlich zu vergrößern. Über den Entwurf wollte das russische Unterhaus, die Staatsduma, gestern in dritter Lesung beraten.

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