: Bauch oder Kopf bei den Grünen in Frankfurt
■ Die Grünen müssen über eigenen Kandidaten für OB-Wahl entscheiden
Frankfurt/Main (taz) – Nach den Kommunalwahlen 1997 könnten die Bündnisgrünen ein Koalitionspartner für die CDU sein, glaubt Petra Roth, Kandidatin der Christdemokraten für die Oberbürgermeisterwahlen in Frankfurt am 25. Juni. Doch so schnell dürften die „neuen Preußen“ (Bündnisgrüne) in der Stadt nicht schießen. Dany Cohn-Bendit, Europaabgeordeter der Partei und (noch) Multikulturdezernent der Mainmetropole hält ein schwarz- grünes Bündnis in der Mainmetropole zwar für „denkbar“, aber vor der Jahrtausendwende nicht für „machbar“: „Die CDU braucht nicht nur in Frankfurt noch viel Zeit, um sich von einer reaktionären Partei zu einer modernen Großstadtpartei zu mausern.“
Am Sonntag haben die Bündnisgrünen in Frankfurt zunächst einmal darüber zu entscheiden, ob sie zu den ersten Oberbürgermeister-Urwahlen mit einem eigenen Kandidaten antreten – oder lieber doch nicht. Und wenn der „Bauch“ zu entscheiden hätte, würde die Basis morgen im Ökohaus einen eigenen Kandidaten oder eine eigene Kandidatin aus dem Hut zaubern. „Wir sind doch nicht die Deppen der SPD.“ Und: „Wir werden denen bei den Urwahlen unseren besten Mann – Tom Koenigs – vor den Latz knallen.“ So jedenfalls reagierten Beobachter aus dem Lager der Bündnisgrünen schon vor knapp zwei Wochen auf die Sabotage der Wiederwahl von Margarete Nimsch im Stadtparlament durch die „Schweine“ (OB Andreas von Schoeler) von der SPD.
Die „Köpfe“ der Bündnisgrünen im Kreisverband wollen dagegen erreichen, daß die Partei den Kandidaten Andreas von Schoeler (SPD) unterstützt, der sich klar für die Fortschreibung der politischen Inhalte der gescheiterten rot-grünen Koalition im Römer ausgesprochen hat. Mit einem eigenen Kanditaten, so Cohn-Bendit in dieser Woche zur taz, ebne man „möglicherweise“ der CDU-Kandidatin Petra Roth in einem zweiten Wahlgang den Weg an die Spitze der Administration. Denn wenn Roth im ersten Wahlgang, aufgrund der Kandidatur etwa von Tom Koenigs, mehr Stimmen als von Schoeler bekomme, würden die Wechselwähler im zweiten Wahlgang auf die „Siegerin“ der ersten Runde setzen. kpk
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