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Malcolm-X-Tochter soll in Psychotherapie

■ Prozeß um angebliches Mordkomplott um zwei Jahre verschoben

Minneapolis (dpa) – Die Tochter des legendären US-amerikanischen Bürgerrechtsführers Malcolm X muß sich vorerst nicht wegen eines Komplotts gegen einen früheren Rivalen ihres Vaters verantworten. Ein Bundesrichter verschob am Montag in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota den umstrittenen Prozeß gegen Qubilah Shabazz um zwei Jahre. Der 34jährigen zweitältesten Tochter von Malcolm X wurde zur Auflage gemacht, sich einer Medikamenten-Entziehungskur und Psychotherapie zu unterziehen. Angeblich soll die Anklage fallengelassen werden, wenn sich Shabazz in dieser Zeit bewährt.

Nach den Ermittlungen der Behörden wollte Shabazz einen Mann anheuern, der Louis Farrakhan ermorden wollte. Der heute 61jährige, zuerst Weggefährte und dann Gegner von Malcom X, ist Chef der umstrittenen Muslimorganisation „Nation of Islam“.

Vor der außergerichtlichen Einigung zwischen Anklagevertretung und Verteidigung unterzeichnete Shabazz eine eidesstattliche Erklärung, in der sie die Verantwortung für die Komplottpläne übernahm. Die Verteidigung hatte den Behörden vorgeworfen, einen V-Mann auf Shabbaz angesetzt zu haben, um sie in eine Falle zu locken. Der angeblich gedungene Killer – ein ehemaliger Schulkamerad von Shabazz – hatte zeitweise für die US-Bundespolizei FBI gearbeitet.

Shabbaz war als Kind Augenzeugin gewesen, als ihr Vater im Jahr 1965 in einem New Yorker Ballsaal von 13 Kugeln niedergestreckt wurde. Wegen der Tat waren später drei Mitglieder der „Nation of Islam“ verurteilt worden.

Afroamerikanische und Bürgerrechtsorganisationen in den USA hatten das Verfahren kritisiert. Auch das vermeintliche Opfer des Komplotts, Farrakhan, hatte den Behörden vorgeworfen, in die schwarze Minderheit einen Keil treiben zu wollen.

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