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„Aufmerksamkeits- Masturbator“

■ betr.: „Der sich als links Bezeich nende“, taz vom 5. 5. 95

Leider hat Jörg Lau nicht kapiert, um was es im Protest gegen Wiglaf Droste geht. Im Gegenteil, von Droste schon als „humorlose Hysterikerinnen“ tituliert, setzt Lau uns noch „GesinnungsstreberNetzwerk“ drauf. Danke!

Gesinnungsstreber ist für uns Droste, radikalparteilich für Katharina Rutschky (O-Zitat in Radio Z) und ihre Thesen vom „Mißbrauch mit dem Mißbrauch“. Ihr Buch „Erregte Aufklärung“, eine Ansammlung unsachlicher und vielfach unbelegter Behauptungen, hat ihr sicherlich viel Kohle eingebracht, leider aber auch wesentlich dazu beigetragen, das Ausmaß sexueller Gewalt gegen Frauen, Lesben und Mädchen zu bagatellisieren. Droste verbreitet Rutschkys Thesen, daß „neuer Bedarf produziert werde, um Arbeitsplätze zu schaffen“ und beschuldigt parteiliche Beratungsstellen, sie würden „in Allianz mit der Bild-Zeitung und der NPD eine kollektive Hysterie erzeugen“ und seien „in ihren Methoden mit dem nationalsozialistischen Bund deutscher Mädchen zu vergleichen“.

Die FrauenLesben, die mit Droste am 24. 3. 95 im Desi/Nürnberg diskutierten, brachen die Veranstaltung an dem Punkt ab, als Droste den BDM-Vergleich repetierte und diesen auch auf Nachfrage nicht zurücknahm. [...] In diesem Sinne – spendet Eure Eintrittsgelder lieber parteilich arbeitenden Beratungsstellen, die arbeiten zum Großteil ehrenamtlich. Dieser „AufmerksamkeitsMasturbator“ (Danke an Moni für diese geniale Wortschöpfung) hat schon zuviel Publicity bekommen! Micha Schöller, Frauen helfen

Frauen, Tübingen

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