CDU auf Sause mit Krams

Auf Hans-Jürgen Krams, den derzeitigen Geschäftsführer der Bremerhavener Stadthalle, läßt Rolf Stindl nichts kommen. „Er hat seine Sache in den letzten Jahren vernünftig gemacht. Er ist der beste Geschäftsführer, den wir uns für die Stadthalle wünschen können“, lobt der Fraktionsvorsitzende der CDU Krams. Davon konnte er sich neulich sogar selbst überzeugen. Zur Freimarkts-Sause kam der Fraktionsvorsitzende samt Gefolgschaft in die Stadthalle.

Zur Erinnerung: Die Halle soll privatisiert werden. Krams will nicht nur Geschäftsführer, sondern auch Gesellschafter werden. Daß die Stadthalle nach Auskunft des neuen Stadtkämmerers Burghard Niederquell fünf Millionen Miese jährlich macht, stört die CDU offenbar nicht. Bei Krams ist's gemütlich. Das wissen die Christdemokraten spätestens seit der Freimarkt-Sause am 18. August. Ob Krams die CDU-Fraktion eingeladen hatte, ist nicht überliefert. „Die Ordner hatten die Anweisung, alle CDU'ler reinzulassen, und zwar ohne Verzehrbon“, erzählt einer, der es wissen muß. „Wir haben uns nach der Fraktionssitzung in der Stadthalle getroffen“, bestätigt Stindl.

„Wir wollen uns auch nicht wegstehlen. Krams hat ein Bier ausgegeben und wir haben mit ihm angestoßen. Das ist wahr.“ Auch Rippchen soll es gegeben haben, und zwar auf Kosten von Krams? „Ja, Krams hat gesagt, ich sorge jetzt dafür, daß ihr dafür nichts bezahlen müßt“, gibt Stindl zu. Eine Stunde seien er und seine Parteikollegen geblieben. „Es waren aber nur die Hälfte da.“ „Das stimmt nicht. Die gesamte CDU-Fraktion hat mit Krams in der Stadthalle gefeiert. Es fehlten vielleicht ein oder zwei Leute. Dafür waren die Ehefrauen mit von der Partie“, sagt der aufmerksame Beobachter.

„Da wird jetzt aber mehr von gemacht. Da war gar nicht soviel“, empört sich Stindl. Schließlich, ein Bierchen in Ehren kann einem doch niemand verwehren – oder? „Das wäre ja auch ein Ding“, räumt Stindl ein. „Schließlich war die Freimarkts-Fete noch vor der Stadtverordneten-Versammlung und der Finanzausschuß-Sitzung. Das sehe ja so aus, als würden wir mit Krams feiern und dann für die Privatisierung stimmen. Nein, nein, so ist das nicht. Ganz bestimmt nicht.“ kes