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Neue Foltervorwürfe

Der PUA-Polizei wird sich ab heute auch mit neuen Foltervorwürfen gegen Beamte des Reviers Kirchenallee befassen, zum Beispiel mit dem Fall des Gambiers Buba J. Er war von Reviereinsatzführer Christoph St. im Juni 1991 festgenommen worden. Protokoll: „Im Raum vor der Sammelzelle griff ich Herrn J. unvermittelt an die Gurgel, während ich mit der anderen Hand seinen Kopf nach unten drückte.“ Angeblich habe er 12 in Zellophan umwickelte Kokainkügelchen ausgespuckt. Eine röntgenologische Untersuchung im AK Barmbek bringt kein Ergebnis: „Kein Anhalt auf Fremdkörper.“

J. wird in das Gefängnislazarett gebracht, um ihn dort solange festzuhalten, so St., „bis das verschluckte Rauschgift durch Stuhlgang wieder ausgeschieden wird.“ Die Ärztin lehnt wegen „Lebensgefahr“ ab und schickt J. nach Hause. St. schimpft im Vermerk, die Ärztin habe die Anordnung der Staatsanwaltschaft „ad absurdum“ geführt. St.: „Es scheint mir opportun, künftig in gleichgelagerten Fällen zur Beweiserhebung eine Magenspülung anzuordnen.“

Im August 1991 bringt St. einen Schwarzafrikaner ins AK St Georg, wo der mutmaßliche Dealer angeblich „freiwillig“ zwei Gläser Salzlösung trinkt. Der Mann würgt die Salzlösung heraus, ohne daß er Kokainkügelchen erbricht. Darum wird erfolglos versucht, ihm „Mandelmich“ zu verabreichen, um einen „sofortigen Stuhlgang auszulösen“.

St. rät daraufhin, Gewalt künftig nur im Revier vorzunehmen, da man „Zwangsmaßnahmen im Krankenhaus fehldeuten“ könnte. Sein Vorschlag: Brechmittel intravenös zu spritzen. kva

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