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Unbeschreiblich weiblich

■ Nicaraguas Präsidentin Violeta Chamorro erhält eine Stellvertreterin

Managua (taz) – Nicaragua wird von zwei Frauen regiert. Die Nationalversammlung in Managua wählte am Sonntag die Abgeordnete Julia Mena zur Vizepräsidentin der Republik. Sie ersetzt den bisherigen Vizepräsidenten Virgilio Godoy. Godoy, der sich schon kurz nach dem Amtsantritt Violeta Chamorros mit der Präsidentin überworfen hatte, war am Freitag zurückgetreten – er will in einem Jahr für die Präsidentschaftswahlen kandidieren und darf laut nicaraguanischer Verfassung ein Jahr vor der Wahl kein Regierungsamt mehr bekleiden.

Wie Godoy gehört Julia Mena der Unabhängig-Liberalen Partei (PLI) an. Sie konnte sich erst im fünften Wahlgang durchsetzen, nachdem vier konservative Abgeordnete, darunter Violeta Chamorros Wunschkandidat Fernando Zelaya Rojas, die erforderliche Mehrheit verfehlt hatten. Julia Mena erhielt eine klare Mehrheit: Neben den Stimmen ihrer eigenen Partei wurde sie auch von den Christdemokraten und beiden untereinander zerstrittenen sandinistischen Fraktionen gewählt.

Unmittelbar nach der Vereidigung gratulierte Staatschefin Violeta Chamorro telefonisch und erklärte, sie hoffe auf gute Zusammenarbeit. Obwohl Julia Mena eine enge Vertraute ihres Parteichefs Virgilio Godoy ist, wird sie wahrscheinlich in die Regierungsgeschäfte einbezogen werden. Godoy war wegen seines gestörten Verhältnisses zur Präsidentin von Anfang an kaltgestellt worden: Nicht einmal ein Büro im Präsidentenpalast hatte der gewählte Vizepräsident beziehen können. Ralf Leonhard

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