: Stille Post
Vergeßt Roberto Blanco, Michael Schanze und Dieter „Thomas“ Heck! Hier kommt ein Entertainer, der das abgetakelte Vehikel namens „Personality-Show“ wieder in Schwung bringt. Was heißt hier „Schwung“? Es rast, schlägt Kalabumskopf und andere Kapriolen – wenn Mateng Pollkläsener moderiert. „Geschichten vom Großen Onkel„ heißt seine Show, die letzte Woche ihre Premiere erlebte, im Offenen Kanal. Das kleine Fernsehpublikum bei der kleinen Premierenfeier im „Lemans“ wand sich jedenfalls vor Vergnügen und Peinlichkeit zugleich. Wie der Große Onkel da das Chaos ins Fernsehen zurückbrachte, wie er z.B. auf dem Bremer Marktplatz eine Batterie roher Eier mit der Kettensäge erledigte, zu deutscher Schlagermusik, vor laufender Kamera, stets mit dem irre freundlich glotzenden Pollkläsener-Grinsen im Gesicht – das hatte Stil. Erzähl uns mehr, Großer Onkel! Nicht nur einmal monatlich!
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„Wäre es möglich, daß Du den glücklichsten Moment Deines Scheißlebens schon hinter Dir hast und jetzt nichts mehr zu erwarten hast als Krankheit und Fegefeuer?“ So spricht Johnny, tagein, tagaus und in der Nacht. Defaitismus und giftigste Galle versprüht er über alle und ungefragt. Johnny betrügt auch seine paar Freunde, die eigentlich keine sind. Johnny, der verbitterte Egoist: Erst komm ich, dann komm noch mal ich und dann vielleicht die anderen. Absichtsvoll und systematisch klinkt sich Johnny aus aus allen sozialen Bezugssystemen und kreist als einsamer Trabant in der eiskalten Umlaufbahn nächtlicher Londoner Straßen. „Nackt“. Wer sich Mike Leighs Film mit dem großartigen David Thewlis als lungerndem ad hoc-Philosophen ansieht, kommt mit mulmigem Gefühl und seltsam berührt aus dem Saal. Einmal „Nackt“ reicht, aber einmal muß sein! Do-Sa, 18 Uhr, Kino 46) taz
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