: Konservativer Präsident
■ Bei den Wahlen in Guatemala siegt der Unternehmerfreund Alvaro Arzu
Guatemala-Stadt (rtr) – Der konservative Unternehmer Alvaro Arzu ist offenbar Sieger der Präsidentschaftswahlen in Guatemala. Offiziellen Angaben zufolge kam er bei der zweiten Runde am Sonntag nach Auszählung von 83 Prozent der Stimmen auf einen Anteil von 53 Prozent. Seine Nationale Fortschrittspartei (PAN) ist stärkste Kraft im Parlament des mittelamerikanischen Landes. Gegenkandidat war Alfonso Portillo, ein Gefolgsmann des Putschisten und Exdiktators Rios Montt. Arzu will den marktwirtschaftlichen Kurs des scheidenden Präsidenten Ramiro de Leon Carpio fortsetzen und den Dialog mit der linken Guerilla geschleunigen.
Die Wahlkommission teilte in der Nacht zum Montag mit, nach dem bisherigen Stand der Auszählung stehe der Sieg Arzus fest. Dieser hatte sich noch vor der Bekanntgabe der Ergebnisse zum Sieger erklärt. In ersten Hochrechnungen hatte noch Portillo von der Republikanischen Front Guatemalas (FRG) in Führung gelegen. Die Wahlbeteiligung lag nur bei etwa 30 Prozent.
Der 49jährige Arzu, der früher Bürgermeister von Guatemala- Stadt war, gilt als Kandidat der Wirtschaft und der Mittelklasse. Er hat der weitverbreiteten Korruption den Kampf angesagt und will der Diskriminierung der indianischen Urbevölkerung entgegentreten. Portillo hatte sich im Wahlkampf für „Recht und Ordnung“ stark gemacht. Doch seine Nähe zu Rios Montt hat ihm offenbar geschadet: Unter dessen Herrschaft wurden in den achziger Jahren Tausende Menschen von Todesschwadronen ermordet.
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