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Unterm Strich

Kein Tag soll vergehen, ohne die notwendige Meldung zum Müller-Erbe: So verkündete einer der Kandidaten für den Intendanten-Posten am Berliner Ensemble, der Regisseur Einar Schleef, nicht streiten zu wollen, „um dann auf diesem Sessel zu ermatten“. Irgendwie obskur auch der plötzliche Stimmungsumschwung in Sachen Hochhuth. Frank Castorf verkündete, er könne sich Schlimmeres als den Rolf vorstellen, und Schleef, der Hochhuths „Wessis in Weimar“ am BE inszeniert hatte, salbaderte sogar von „größtem Respekt“. Und das mit dem Brecht sollte man auch nicht so ernst nehmen, dessen „Gespenst“ behindere die Darsteller. Bereitet sich da ein Regisseur Schleef auf einen möglichen Vermieter Hochhuth vor?

Wo wir gerade im Osten sind: Weiterhin ostalgisch geht's in Eisenhüttenstadt zu, wo die Ausstellung „Alltagskultur der DDR“ wg. Besucherandrang bis 25. Februar verlängert wurde. Und in Dresden eröffnete die Fotoausstellung „Gorbitzer Bilder – Lebensräume, Lebensgefühl“. Dort befindet man sich auf der Suche nach dem „Lebensgefühl in großen Plattenbausiedlungen“, wie dpa versichert.

Abt. Monopolisierung: Der Berliner Kleinverlag Gatza erscheint fortan unter dem Dach von Eichborn. Aber erst mal ist man „sehr glücklich, daß es weitergeht“, versicherte Sprecher Thomas Hack, nachdem das Geschäftsjahr 1995 recht mau verlaufen war. Endlich könne man sich auschließlich dem Lektorat widmen und sei „ökonomisch abgesichert“. Karl H. Blessing, im November als Geschäftsführer von Droemer/Knaur im Streit geschieden, macht ab 1.Februar seinen eigenen „Karl Blessing Verlag“ auf. Das Geld für den Alleingang kommt von Bertelsmann.

Und zum Schluß noch was fürs Warm-ums- Herz: Auch Hildgard Knef soll es schon wieder besser gehen.

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