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■ Berliner wandern weiter abDeshalb on-(Ber)line!

Während viele Noch-Bonner ihre Koffer noch nicht mal gepackt haben, verlassen immer mehr Berliner die Hauptstadt. Die „prophezeiten positiven Entwicklungsszenarien einer boomenden Metropole“, so das erschütternde Ergebnis des Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung, seien bislang nicht eingetreten. Sollen diese Untreuen doch bleiben, wo die Spreewälder Gurke wächst. Doch wenn sie auf einen folgenlosen Berlin-Entzug hoffen, haben sie sich geschnitten. Im Zeitalter von Multimedia bieten sich ungeahnte Möglichkeiten, all die Berlinmüden per privater Datenautobahn quasi on-(Ber)line zu halten.

Als ideales „Bindemittel“ empfiehlt sich die Firma Detecon. Die kennt sich aus in Sachen Zusammenführung getrennt lebender Menschen. Bei der Leitung der „Projektgruppe Regierungsumzug“ hat sich die Firma megabitegroße Verdienste erworben, die sie nun in den Dienst der verwaisenden Hauptstadt stellen sollte. So wie jedes Ministerium in Berlin vollelektronischen Zugang zu seiner Außenstelle in Bonn hat, könnte Detecon die Hütten vor den Toren der Stadt per Datenhighway mit dem Büro des Regierenden verbinden. Diepgen hätte dann jederzeit multimedialen Zugriff auf seine geflüchteten Untertanen. Selbst ohne Fusionskampagne wären Berlin und Brandenburg ein einig Datenland.

Wer jetzt immer noch Berlin verlassen will, dem sei als Fluchtgepäck der „Kalender zum Regierungsumzug“ empfohlen. Dort steht zu lesen, daß Bonn und Berlin bald zu „einer einzigen (virtuellen) Hauptstadt verschmelzen“. Dann ist es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis nach der virtuellen Länderfusion Spreewälder Gurken wie Berliner Bratwürste schmecken. Barbara Bollwahn

Siehe Meldung Seite 23

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