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Rotgrüne Pokerrunden

■ Kopflose Bezirke suchen ihre Meister

Zwei Posten sind noch frei: Während im Bezirk Hamburg-Nord eine Vorentscheidung darüber gefallen sein dürfte, wer im Bezirksamt künftig den Chefsessel bekleidet, heißt es in Eimsbüttel und Altona weiterhin: BezirksbürgermeisterIn verzweifelt gesucht.

In Nord sprach am Mittwoch der Leiter des Amtes für Arbeitsschutz, Matthias Frommann, bei SPD und GAL vor. Während der 44jährige das Ja-Wort der Sozis fast in der Tasche hat, macht die GAL ihr Votum etwa von der Einstellung einer Frauenbeauftragten abhängig.

Kräftig gepokert zwischen rot und grün wird auch in Eimsbüttel um die Nachfolge der Ex-Bezirkschefin Ingrid Nümann-Seidewinkel. Gestern abend tagte (nach Redaktionsschluß) die bezirkliche SPD-Fraktion, um sich zwischen dem favorisierten Nordhausener Jugenddezernenten Johannes Bruns (SPD) und der parteilosen Leiterin des Hamburger Senatsamtes für die Gleichstellung, Ulrike Mahnkopf, zu entscheiden.

Wenn am 28. März die Bezirksversammlung erstmals über die Personalie berät, wird die GAL den Lehrer Heinz Bauske als Gegenkandidaten präsentieren. Grüne Stimmen für eineN roteN Bezirks-chefIn soll es nur bei Gegenleistung geben: Die GAL fordert, das Niendorfer Gehege für den Verkehr zu sperren oder zumindest zur Einbahnstraße zu erklären, und will Bauske zumindest zum Vize-Bezirkschef gekürt sehen. Doch die SPD lehnt Tauschgeschäfte bislang ab – und muß nun auf ÜberläuferInnen aus der CDU hoffen.

Weder Namen noch politische Preise werden hingegen bislang in Altona gehandelt, wo die Ausschreibung für die Nachfolge von Hans-Peter Strenge noch bis zum 20. März läuft. Auch hier heißt es: nur wenn rot und grün gemeinsam stimmen, wird der Bezirk nicht kopflos bleiben. Marco Carini

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