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Chistophers Atomtest-Gespräche ergebnislos

■ Bei der Abrüstungskonferenz der UNO in Genf wollen alle etwas anderes

Genf (taz) – Ohne konkrete Fortschritte sind gestern in Genf die Gespräche von US-Außenminister Warren Christopher mit Vertretern Rußlands, Chinas und mehreren Botschaften der nicht paktgebundenen Länder über den Abschluß eines umfassenden Atomtestabkommens in der UNO-Abrüstungskonferenz verlaufen. Der chinesische Botschafter zeigte keinerlei Entgegenkommen auf Christophers Verlangen, China solle seine Forderung nach Vertragsausnahmen für sogenannte „friedliche nukleare Explosionen“ aufgeben. Auch auf sein Anliegen an Indien, den Wunsch nach einer Verpflichtung der fünf anerkannten Atomwaffenmächte zur Abrüstung ihrer Arsenale in der Präambel des Teststoppabkommens zurückzustellen, erhielt Christopher eine Absage.

Mexiko, Ägypten, Indonesien und Pakistan beharrten gegenüber Christopher auf der Forderung der 21 nicht paktgebundenen Staaten in der UNO-Abüstungskonferenz, dort noch im laufenden Jahr Verhandlungen über atomare Abrüstung aufzunehmen. Rußland schließlich war nicht bereit, die von Washington gewünschte Vertragsformel zu übernehmen, wonach in dem Verbotsabkommen ausdrücklich eine „Nullgrenze“ für atomare Explosionen vereinbart werden soll. Moskau will sich offensichtlich die Möglichkeit offenhalten, auch nach Inkrafttreten eines Teststoppabkommens Explosionen kleinster Sprengkraft, die mit bislang gebräuchlichen Meßverfahren nicht nachweisbar sind, durchführen zu können.

Christopher beharrte seinerseits auf einer Vertragssprache, wonach lediglich „nukleare Explosionen“ verboten werden sollen. Das würde den USA erlauben, auch künftig Laborversuche und sogenannte „subkritische Tests“ (bei denen es nicht zu einer nuklearen Kettenreaktion und Explosion kommt) zu veranstalten. Dies wird wiederum von Indien strikt abgelehnt, das „sämtliche Formen von Tests und Versuchen“ bannen möchte, mit denen atomare Sprengköpfe entwickelt werden können. Andreas Zumach

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