: Global denken, lokal feiern
■ "Ernte 96": Großes Festival in Berlin zelebriert drei Tage lang HanfDank
Wenn im Herbst die erste Hanfernte seit Jahrzehnten in Deutschland eingefahren wird, muß ein Erntedankfest gefeiert werden, dachten sich drei Berliner „Institutionen“: die UFA-Fabrik, das HanfHaus und die HanfGesellschaft. Das „Ernte 96“-Festival wurde aus der Taufe gehoben.
Expertengespräche
Drei Tage lang, vom 27. bis zum 29. September, wird sich das UFA- Gelände in Tempelhof in ein Hanfdorf verwandeln, das mit Konferenzen, Diskussionen und einer Innovations-Expo den Stand der Dinge rund um die Nutzpflanze Hanf präsentiert – und mit Musik, Kultur und Kabarett dazu einlädt, dieses freudige Ereignis auch gebührend und kräftig zu feiern.
Auf der „Ernte 96“-Konferenz werden drei thematische Schwerpunkte gesetzt: Am ersten Konferenztag werden Hanfbauern, Verarbeiter und Agrarexperten über die aktuellen Perspektiven des Nutzhanfs referieren und die ersten Anbau- und Verarbeitungsprojekte vorstellen. Außerdem wird die Region Berlin/Brandenburg ihre Pilot- und Modellprojekte einer auf Hanf basierenden, regionalen Kreislaufwirtschaft präsentieren.
Der zweite Konferenztag soll dem Schwerpunkt „Hanf-Medizin“ gewidmet werden: Ärzte, Wissenschaftler und Patienten berichten über ihre Erfahrungen mit der Cannabis-Medizin und diskutieren Wege zur schnellstmöglichen Rehabilitierung der jahrtausendealten Heilpflanze.
Am dritten Tag wird die „Hanf- Politik“ – die Förderung einer ganzheitlichen Nutzung des Rohstoffs Hanf und Modelle zur Beendigung der Prohibition – auf der Tagesordnung stehen. Nach den Referaten und Vorträgen sollen Streitgespräche stattfinden, um strittige Punkte näher zu thematisieren.
Parallel zur Konferenz wird in einem Expo-Zelt auf dem Gelände eine Innovationsschau über neue Hanfprodukte und Verarbeitungsverfahren informieren. Im Mittelpunkt werden neuartige und innovative Produkte aus Hanf und Verarbeitungsverfahren stehen: Textilien, Bau- und Kunststoffe, Zellulose, Nahrungsmittel, Kosmetik, Reinigungsmittel und Produkte des alltäglichen Gebrauchs. Ziel der Expo ist es nicht, auch noch das 75. Hanf-Baseball-Cap zu präsentieren, sondern eine konzentrierte Innovationsschau zu bieten, die einen Blick in die Zukunft der Hanfindustrie ermöglicht.
Kultur und Musik
Bei soviel Fach- und Sachinformation dürfen Kultur und Musik nicht zu kurz kommen, schließlich ist Hanf nicht nur überaus nützlich, sondern steht auch für eine vielfältige und lebendige Kultur. Diese wird in den Kinos und Sälen des UFA-Geländes zelebriert – mit Filmen, Konzerten, Kabarett und einer großen Abschlußparty.
Das detaillierte Programm für „Ernte 96“ soll Ende Mai vorliegen – namhafte internationale Referenten haben ihre Teilnahme bereits ebenso zugesagt wie regionale Hanfbauern und Verarbeiter. Zum Auftakt des Festivals „Ernte 96“ wird außerdem noch ein Geburtstag begangen: Am 27. September 1993 wurde mit der deutschen Ausgabe des Hanfbuchs das eigentliche Saatkorn für die „Ernte 96“ gesät. Das Motto der „Hanfbibel“ scheint nach der ersten Ernte erst recht zu gelten: „Es gibt viel zu tun, pflanzen wir's an!“ Matthias Bröckers
Der Autor ist Mitorganisator
des Festivals
Anmeldungen zum Festival können in der UFA-Fabrik eingereicht werden. Dort sind auch weitere Informationen erhältlich. Telefon (030) 755030, Fax (030) 7522344
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