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Ab in die verstrahlten Gebiete!

■ Belorußland bereitet die Rücksiedlung von Menschen vor

Kiew (taz) – Wie am Rande der internationalen Konferenz „Lessons of Cernobyl“ in Kiew gestern bekannt wurde, hat der weißrussische Präsident Lukaschenko einen Plan zur Wiederbesiedlung der noch immer stark verstrahlten Regionen des Landes vorgestellt. Der Plan sieht vor, den 1,5 Millionen anerkannten Tschernobyl-Betroffenen in Weißrußland die staatliche Unterstützung zu entziehen.

Bei einem Besuch in den betroffenen Regionen Gomel und Mogilev vor drei Tagen sagte Lukaschenko: „Wir werden die Umsiedlungsprogramme in anderen Gegenden einstellen und die Gelder in die von Tschernobyl direkt betroffenen Gebiete umleiten.“ Der Bau einer Gaspipeline ist bereits vom Präsidenten genehmigt worden. Der Bevölkerung rief er zu: „Beteiligt euch an der Ernte, züchtet Vieh, verkauft es, und ihr werdet viel Geld verdienen.“ Lukaschenko dankte den Menschen in den Zonen dafür, das „landwirtschaftliche Potential“ in diesen Regionen erhalten zu haben.

Angesichts der Tatsache, daß die Strahlenbelastung der Böden und Vergetation weiterhin hoch ist, die langfristigen Schäden der Menschen durch Niedrigstrahlung noch völlig unabsehbar sind, fordert Yuri Pankratz von der Organisation „Für die Kinder von Tschernobyl“: „Westliche Hilfsgelder für die ursprünglichen Umsiedlungsmaßnahmen dürfen nicht für die Rücksiedlungen ausgegeben werden.“ Dirk Hoffmann

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