: Bomben trotz Waffenruhe
■ Russische Truppen feuern weiter auf Ortschaften in Tschetschenien
Moskau (dpa/AP) – Im Tschetschenien-Krieg gibt es auch nach dem Tod des Rebellenführers Dschochdar Dudajew keine Atempause. Russische Kampfhubschrauber beschossen gestern die seit einer Woche belagerte Stadt Schali mit Raketen. Nach Meldungen russischer Nachrichtenagenturen wurden dabei mehrere Menschen getötet oder verwundet. Bei einem weiteren Luftangriff gegen die Ortschaft Tschischki nahe Schatoi, kam nach Angaben örtlicher Behörden ein Mensch ums Leben, drei weitere wurden verletzt. Die Behörden versuchten, Frauen und Kinder aus dem Ort, etwa 45 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Grosny, zu evakuieren. Wie es hieß, hatten die Verantwortlichen des Ortes zuvor eine Waffenruhe mit dem russischen Militär vereinbart.
Der massive Raketenbeschuß Schalis sei eine Antwort auf den Beschuß russischer Hubschrauber durch tschetschenische Rebellen gewesen, sagte der Oberkommandierende der russischen Truppen in Tschetschenien, Wjatscheslaw Tichomirow. Die Russen vermuten in Schali bis zu 300 Separatisten. Der russische Verteidigungsminister Pawel Gratschow wies unterdessen die russischen Truppen von Peking aus an, alles zu tun, um terroristische Aktivitäten tschetschenischer Rebellen zu unterbinden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen