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Ifor beugt sich Serben

■ Nach neuer Gewalt: Bosnien-Truppe jetzt gegen Rückkehr von Flüchtlingen

Sarajevo/Bonn (dpa/AFP) – Die internationale Friedenstruppe Ifor will Stippvisiten und die Rückkehr von Flüchtlingen nach Bosnien beschränken, um weitere gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern. Auf kurze Sicht seien Ausschreitungen eine größere Gefährdung des Friedens in Bosnien als Einschränkungen der Bewegungsfreiheit im Land, sagte ein Ifor-Sprecher gestern in Sarajevo. Im Dayton-Abkommen ist die Bewegungsfreiheit garantiert.

Am Wochenende hatten sich an mehreren Brennpunkten Gruppen gewalttätiger Serben mit Knüppeln und Steinen versammelt, um Besuche bosnischer Muslime auf ihrem Gebiet zu verhindern. Von zwölf geplanten Fahrten und Märschen in die selbsternannte serbische Republik kam nur eine durch. Ifor-Soldaten konfiszierten bei Serben auch Handgranaten. Gestern wurden etwa 500 Muslime durch Steinwürfe davon abgehalten, nach Trnovo südlich von Sarajevo zu fahren. Ifor-Soldaten, die den Konvoi aus Bussen und Privatfahrzeugen begleiteten, bewegten die Muslime zur Umkehr. Die Gesellschaft für bedrohte Völker warf der Ifor vor, „sich nach den Vorstellungen der von Kriegsverbrechern dominierten serbischen Behörden“ zu richten.

Mit der Frage der Rückkehr bosnischer Kriegsflüchtlinge wird sich am 2. Mai in Dresden die Konferenz der Ausländerbeauftragten von Bund, Ländern und Gemeinden beschäftigen. In einer gestern in Bonn von der Beauftragten des Bundes und der Länder veröffentlichten Erklärung heißt es, es müsse ein Rückkehrkonzept gefunden werden, das nach Regionen differenziert. Es solle in möglichst vielen Fällen eine freiwillige Rückkehr erzielt werden. Nur die konkrete Situation in den Gemeinden Bosniens sei ein sachgerechtes Kriterium, an dem sich auch die Termine notwendiger Rückführungsprogramme orientieren müßten. Dieses Thema steht am kommenden Freitag auch im Mittelpunkt der Innenministerkonferenz.

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