: Rein, bloß rein
■ HSV schlägt Mönchengladbach mit 2:1 und hofft weiter auf Uefa-Cup-Teilnahme
Fußball ist ein einfaches Spiel. Ein runder Gegenstand muß in etwas Eckiges hinein, und zwar möglichst oft. Andere Kriterien wie „möglichst schön“, „so elegant wie möglich“ oder aber „so anspruchsvoll wie es nur geht“ müssen nicht erfüllt werden, damit am Ende etwas Zählbares herausspringt.
Nun gibt es immer wieder Leute, die sich von dieser simplen Angelegenheit intellektuell unterfordert fühlen und sie für nicht niveauvoll genug erachten. Deshalb verkomplizieren sie die Sache systematisch. Zu dieser Sorte Mensch, genauer: Fußballer, gehören die Spieler von Borussia Mönchengladbach.
Nämliche versuchten sich auch gestern im Hamburger Volksparkstadion am gepflegten Kick, was auf dem „katastrophalen“ Rasen, wie HSV-Trainer Felix Magath den Acker zu nennen pflegt, keine gute Idee war. Die Borussen kombinierten sich mit ihrem Klein-Klein-Gepasse fast zu Tode, während der HSV bewies, daß er die Grundregel des Fußballs (siehe oben) verinnerlicht hat. Karsten Bäron zum 1:0 und Stefan Schnoor drei Minuten vor Schluß mit dem Siegtreffer lieferten die praktischen Beweise an Effektivität, denn der HSV hatte kaum mehr Chancen.
Während Magath nach dem 2:1-Erfolg die Uefa-Cup-Teilnahme nun für „ein realistisches Ziel“ hält, mochte sich Präsident Uwe Seeler nicht so weit aus dem Fenster des VIP-Raums hängen: „Der Sieg war natürlich sehr glücklich.“ Aber auch „verdient“, widersprach Magath seinem Vorgesetzten. Wir finden: „Beide haben recht.“ Alles andere würde die Sache nur unnötig verkomplizieren. cleg
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