piwik no script img

Höhnisches Bündnis

■ Metallunternehmer beklagen Konjunktur

Im Beklagen schlechter Lebenslagen stehen die Unternehmen der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie den Bauernverbänden bald in nichts mehr nach. Er sehe keine Signale für eine wirtschaftliche Erholung, sondern eher rezessive Tendenzen mit hoffnungsfroheren Aussichten frühestens 1997, sagte Herbert Müller, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, gestern in Hamburg zu einer Konjunkturumfrage unter den rund 200 Mitgliedsfirmen seines Verbandes, in denen 95.000 Menschen arbeiten.

Strukturelle Probleme seien nach wie vor vorhanden, vor allem im Schiffbau. Hohe Lohnstückkosten und die starke D-Mark hätten die Unternehmen deutlich geschwächt. „Die Lohnrunde 1997 muß deshalb von Verzicht gekennzeichnet sein“, forderte Müller.

18 Prozent der Metallunternehmen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bezeichnen ihre Lage als gut; ein Viertel als saisonüblich. 43 Prozent halten ihre Geschäftslage für unbefriedigend und 14 Prozent für schlecht. Zudem konnten die Preise nicht erhöht, sondern nur auf Gewinn verzichtet werden. Die Gewinnquote betrage nur noch 1,3 Prozent. Mehr als ein Drittel der Unternehmer glaubt, Arbeitsplätze abbauen zu müssen. „Die Forderungen der Betriebe nach einem Bündnis für Arbeit klingen schon fast höhnisch“, meinte Müller. lno/taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen