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Exxon kriegt Geld für Alaska-Ölkatastrophe

■ Texanisches Gericht urteilt: Versicherungen müssen zahlen

Houston (dpa) – Lloyd's of London und andere Versicherungskonzerne müssen dem amerikanischen Ölkonzern Exxon Versicherungspolicen im Wert von 250 Millionen Dollar (gut 375 Millionen Mark) auszahlen. Das entschied ein US-Schöffengericht im texanischen Houston. Exxon hatte seit 1993 gegen rund 250 Versicherungen geklagt, weil die dem Konzern nach der Katastrophe vor der Küste von Alaska keinen Versicherungsschutz gewähren wollten.

Nach der verheerenden Havarie des Supertankers „Exxon Valdez“ im Jahr 1989 vor der Küste Alaskas hatten die Versicherungen die Auszahlung der Policen verweigert. Sie argumentierten damals, die Entscheidung des Mineralölkonzerns, Joseph Hazelwood trotz dessen bekannter Alkoholprobleme als Kapitän der Exxon Valdez einzusetzen, sei leichtsinnig gewesen. Hazelwood war 1990 von dem Vorwurf freigesprochen worden, trotz Trunkenheit gesteuert zu haben.

Das Tankerunglück war das bisher größte in der Geschichte der USA. Mehr als 40 Millionen Liter Öl flossen in den Prince William Sound und verschmutzten Wasser und Küsten. Mit dem Geld aus den Versicherungspolicen will Exxon Kosten für die Säuberungsarbeiten begleichen. Das Unternehmen hat dafür eigenen Angaben zufolge 2,5 Milliarden Dollar (mehr als 3,75 Milliarden Mark) bereit gestellt.

Abgeschlossen ist das Verfahren damit noch nicht. Die Anwälte von Exxon rechnen zumindest damit, daß das Verfahren mit seinen Berufungsinstanzen noch mindestens vier weitere Jahre in Anspruch nehmen wird.

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