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Finanzpoker um GKSS

■ Zukunft des Geesthachter Forschungszentrums weiter unklar

Alarmstufe rot: Die ungeklärte Finanzierung des Groß-Forschungszentrums GKSS in Geesthacht ab 1998 wirft ihre Schatten voraus. Qualifizierte WissenschaftlerInnen könnten ohne klare Zukunftsperspektive nicht mehr angeheuert werden, die Motivation der MitarbeiterInnen nähere sich dem Nullpunkt, der Ruf der Einrichtung werde ramponiert, schwarzmalte gestern Geschäftsführer Günter von Sengbusch.

Grund für die Panik: Niedersachsen und Bremen wollen Ende 1997 aus dem GKSS-Finanzierungsverbund aussteigen (taz berichtete). Und da der Geldregen des Bonner Forschungsministeriums, welches das Zentrum zu 90 Prozent finanziert, ebenfalls spärlicher rinnt, wenn die Bundesländer sich aus der Finanzierung zurückziehen, droht ein saftiges Finanzloch von 20-Millionen Mark pro Jahr.

Niedersachsen und Bremen begründen ihren Ausstieg mit dem Rückzug der GKSS aus Forschungsprojekten im Bereich maritimer Öl- und Gasförderung sowie des Atomantriebs von Schiffsmotoren. Da nun keine Forschungsaufgaben mehr wahrgenommen werden würden, die im spezifischen Interesse der Küstenländer lägen, sollte die GKSS nach Auffassung Niedersachsens so finanziert werden wie jedes andere Großforschungszentrum auch: zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom heimatlichen Bundesland – sprich Schleswig-Holstein. Das Kieler Forschungsministerium ist da ganz anderer Meinung: Da die GKSS in der Elb- und Wattenmeerforschung aktiv sei, lägen ihre Forschungsprojekte sehr wohl im besonderen Interesse aller Küstenländer.

Eine Vorentscheidung über die weitere Zukunft der GKSS könnte am 23. Januar fallen. Dann steht das Millionenloch auf der Tagesordnung der in Kiel stattfindenden Konferenz der RegierungschefInnen der norddeutschen Bundesländer. Marco Carini

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