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Das grüne Eiland der Öko-Glückseligen

■ Auf der Nordseeinsel Föhr hat das integrierte Umweltschutzkonzept eine breite Basis

Föhr hat nicht umsonst den Beinamen „Insel der Öko-Glückseligen“. Mit Rapsdiesel werden dort die Busse des öffentlichen Nahverkehrs – mit Anhängern für den kostenlosen Fahrradtransport – betrieben. Ein Umweltzentrum gibt es, ein dichtes Radwegenetz und ein Energiekonzept für öffentliche Gebäude; Getränkedosen und Einwegflaschen wurden von den Einzelhändlern schon lange aus ihrem Sortiment verbannt.

Für das Image der „grünen Insel“ wird auf Föhr „schon eine ganze Menge getan“, sagt der Kurdirektor der Inselhauptstadt Wyk, Andreas Rechert. Die Stadt und die kleinen Inselkommunen sind gleichermaßen eingebunden in das Integrierte Inselschutz-Konzept mit seinen vielen Einzelprojekten, denn Umweltschutz ist auf Föhr nicht von oben verordnet, sondern hat eine breite Basis: Landfrauen und Hotel- und Gaststättenverband, Naturschutzvereine und Bauernverband, Kurverwaltungen und kommunale Vertreter basteln in Arbeitsgruppen an Plänen und Szenarien, unter anderem für Energieversorgung und Verkehr.

Das Umweltzentrum übrigens ist in einer dieser Arbeitsgruppen konzipiert worden. Das zentral, nahe der Promenade in Wyk, gelegene Haus ist das Symbol für die Verbindung von Naturschutz und Tourismus auf Föhr. Kurkonzerte finden hier ebenso statt wie Vorträge zum Nordseeschutz. Der BUND für Umwelt- und Naturschutz in Deutschland (BUND), eine Außenstelle des Nationalparkamtes, ein Ausstellungsraum der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer sind unter diesem Dach ebenso untergebracht wie der Freizeithelferladen von Kurverwaltung und Evangelischer Kirche.

„Allen, auch der Wirtschaft, ist bewußt, daß die unverbrauchte Natur das Kapital der Insel ist“, beschreibt Rechert die Grundhaltung auf Föhr. Darum werde eher in „sanfte“ touristische Projekte, wie ein attraktives Radwegenetz, reizvolle Kurangebote und die Verschönerung der Dörfer investiert, als in „Protzbauten“. Heike Wells

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