Falscher Alarm in Saudi-Arabien

■ G-7-Staaten wollen Terrorismus entschieden bekämpfen

Landstuhl/Lyon (AP/taz) – Eine telefonische Bombendrohung auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Dahran in Saudi-Arabien hat sich gestern morgen als falscher Alarm herausgestellt. Ein Militärsprecher teilte mit, in den frühen Morgenstunden sei ein Anruf eingegangen, in dem ein weiterer Anschlag angekündigt worden war. Die Soldaten seien in Sicherheit gebracht worden.

Bei dem Anschlag auf eine Unterkunft der US-Streitkräfte in Saudi-Arabien waren am Dienstag 19 US-Soldaten getötet und 370 Menschen verletzt worden. Zu dem Attentat haben sich zwei arabische Gruppen bekannt. Ob sie tatsächlich die Urheber der Anschläge sind, gilt als fraglich. Sowohl die Gruppe „Hisbollah Golf“ als auch das „Kommando Märtyrer Abdullah al-Husaifi“ hatten weitere Anschläge angedroht.

Die politischen Führer der sieben wichtigsten Industriestaaten haben zum Auftakt ihres Gipfeltreffens in Lyon den Terroranschlag in Dahran mit scharfen Worten verurteilt. Die Staats- und Regierungschefs aus den USA, Japan, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Italien und Deutschland nannten den Bombenanschlag in Saudi-Arabien einen „barbarischen und durch nichts zu rechtfertigenden“ Terrorakt. Sie kündigten „gemeinsame Anstrengungen“ an, um den „Terrorismus mit allen rechtlichen Mitteln zu bekämpfen“. In drei Wochen sollen in Paris bei einem Fachtreffen auf Ministerebene weitere Einzelheiten beraten werden.

Im US-Hospital im pfälzischen Landstuhl sind in der Nacht zum Freitag die ersten 43 Verletzten des Bombenanschlags von Dahran eingetroffen. Vier Verletzte wurden auf die Intensivstation gebracht. Für die Behandlung der Patienten wurde ein kompletter Flügel im zentralen Krankenhaus der US-Truppen in Mitteleuropa geräumt. Weitere Patienten aus Dahran wurden nicht erwartet. gb