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Schlag gegen Rechtsterror in den USA

■ Eine "Viper-Miliz" wollte in Arizona staatliche Gebäude in die Luft jagen, nach Video-Anleitung und gemäß dem Vorbild der Bombe von Oklahoma City. Zwölf Milizionäre wurden jetzt verhaftet

Washington (AFP/wps) – Im US-Bundesstaat Arizona sind am Montag zwölf mutmaßliche Mitglieder einer terroristischen Miliz verhaftet worden. Nach Angaben des Justizministeriums planten sie Terroranschläge gegen mehrere öffentliche Gebäude in diesem Bundesstaat. Die zehn Männer und zwei Frauen sollen der Anklage zufolge Sprengstoffanschläge auf Einrichtungen der Bundesbehörden in der Region von Phoenix trainiert haben. Vorgesehene Ziele waren unter anderem das Büro der Bundespolizei FBI, ein Gebäude des Geheimdienstes und das Büro für Alkohol, Tabak und Feuerwaffen.

Die Verhafteten, deren Festnahme ohne Zwischenfälle wenige Stunden nach der Anklageerhebung erfolgte, gehören angeblich einer paramilitärischen Gruppe mit dem Namen „Viper-Miliz“ an. Der Anklageschrift zufolge stellte diese paramilitärische Gruppe Bomben und Raketen aus Ammoniumnitrat her, die sie für Terroranschläge benutzen wollte. Eine solche Bombe explodierte auch bei dem Bombenanschlag in Oklahoma City im April vergangenen Jahres, durch den 168 Menschen starben. Die Polizei beschlagnahmte jetzt siebzig Maschinengewehre, Munition, Handgranaten und über 400 Pfund Ammoniumnitrat. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft zeigte ein Videofilm die Miliz beim Trainieren auf offenem Gelände. Ein anderer enthielt detaillierte Anleitungen zur effektiven Plazierung von Sprengstoff an genau beschriebenen Gebäuden in Arizona. Auf ihren Sitzungen sollen Strategien für Bombenanschläge besprochen worden sein. Den zwölf Verhafteten wird Verschwörung und Bau sowie Besitz von Bomben zur Last gelegt. Sechs von ihnen werden ferner beschuldigt, andere im Einsatz von Sprengsätzen unterwiesen zu haben.

Die kriminellen Aktivitäten der Milizionäre begannen der Staatsanwaltschaft zufolge vor zwei Jahren, als das Videoband zur Anleitung von Bombenlegern hergestellt wurde. Im Dezember 1995 habe der Angeklagte Gary Bauer den anderen Gruppenmitgliedern eine Rakete gezeigt, an der er gerade bastele. Bauer war mit fünfzig Jahren der älteste Angeklagte. Danach hätten regelmäßige Trainingskurse im Bombenbau begonnen. Zutage brachte all dies die sechsmonatige Arbeit eines verdeckten Ermittlers, dessen Identität geheimgehalten wird. Staatsanwältin Janet Napolitona sagte, es sei das erste Mal, daß Bundesanklagen wegen dieser Straftatbestände gegen Milizionäre in Arizona erhoben worden seien.

Experten gehen davon aus, daß in den USA etwa 100.000 Personen Mitglieder von Milizen sind, die den US-Bundesbehörden und der US-Bundesregierung den Kampf angesagt haben. Die oft in paramilitärischer Aufmachung auftretenden Personen sind zum Teil von der Idee eines „Komplotts“ der US-Bundesbehörden gegen ihre individuellen Freiheiten besessen. Mitglieder der rechtsextremen „Freemen-Miliz“ hatten sich 81 Tage im US-Bundesstaat Montana auf einer Ranch verschanzt, bevor sie sich Mitte Juni den Sicherheitskräften ergaben.

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