■ Ölpest/Friesland: Tanker fast ermittelt
Berlin (taz) – Nach der wochenlangen Ölverschmutzung der friesischen Küsten und Inseln hat die zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg den Verursacher eingekreist. „Wir haben einen Verdacht, der sich erhärtet hat“, sagte ein Sprecher zu dpa. Der Tanker soll als letzten deutschen Hafen Wilhelmshaven angelaufen haben.
In der in Frage kommenden Zeit zwischen dem 16. und 28. Juni haben acht verschiedene Tanker die zwei Rohöl-Anleger in Wilhelmshaven angefahren. Der Grieche „Alexandros“ gleich zweimal. Laut „täglichem Hafenbericht“ brachte er wie fast alle anderen Rohöl aus Ölfeldern in der Nordsee. Die übrigen Tanker hatten nigerianisches oder lettisches Öl an Bord. Das abgelassene Öl stammt aus Nordafrika und wurde in der nördlichen Nordsee außer Bords gepumpt. Da Tanker jedoch in sogenannten Slop-Tanks Ölreste und Sediment aufbewahren, könnte das abgelassene Öl aus früheren Fahrten der Schiffe stammen. Der Slop-Tank wird geleert, wenn er voll und die Gelegenheit günstig ist. Die Staatsanwaltschaft Flensburg kann den Täter noch nicht benennen; beim Hafenamt in Wilhelmshaven hat sie überraschenderweise bislang nicht ermittelt.
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