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Mögliche Tarifeinigung

■ Gewerkschaften rechnen mit ersten Tarifabschlüssen beim Einzelhandel

Düsseldorf (dpa) – Im Tarifstreit des deutschen Einzelhandels scheint eine Einigung in greifbare Nähe zu rücken. Die Gewerkschaften halten es für möglich, daß es noch in dieser Woche zu einem Tarifabschluß in Rheinland-Pfalz oder Bayern kommt. Bei den umstrittenen Abendzuschlägen deutet sich nach dpa-Informationen ein Kompromiß zwischen 20 und 25 Prozent an. Ein Abschluß könnte aber immer noch an der Frage der Freizeitzuschläge scheitern. Eine regionale Einigung dürfte Signalwirkung für alle drei Millionen Beschäftigten im Einzelhandel haben.

Zur Halbzeit des Sommerschlußverkaufs weitete die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) am Samstag ihre Warnstreiks aus. In Nordrhein-Westfalen legten laut HBV 2.000 Beschäftigte vor allem in Duisburg die Arbeit nieder. Auch beim Berliner KaDeWe, einem der größten Kaufhäuser Deutschlands, kam es zu einem Warnstreik. Alle großen Häuser konnten dennoch öffnen.

Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) appellierte gestern an die Arbeitgeber, die Chancen für eine baldige Einigung zu nutzen. Die HBV sei bereit, eine Lösung des Tarifkonflikts zu suchen, „wenn die Arbeitgeber in den Eckpunkten endlich Bewegung zeigen“, sagte HBV-Vorstandsmitglied Franziska Wiethold. Blieben die Arbeitgeber allerdings auf „Verweigerungskurs“, sehe sich ihre Gewerkschaft gezwungen, die Arbeitskämpfe zu verstärken.

In Rheinland-Pfalz hatten die Arbeitgeber am Freitag erstmals Freizeitzuschläge von 18 Prozent für die Arbeit nach 18.30 Uhr angeboten. Die HBV und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) wollen bisher noch 55 Prozent. Die Tarifrunde dauert seit Mitte März und ist die bisher längste im deutschen Einzelhandel.

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