: Lokalkoloratur
Es gibt sie noch. Menschen, auf die Verlaß ist. Die einen nicht im Stich lassen, wenn die vorösterliche Themennot groß ist und Verzweiflung um sich greift. Echte Freunde sind eben unersetzlich, Freunde, wie Klaus Scheelhaase deren einer ist. Gestern um 17.34 Uhr, exakt 26 Minuten vor Redaktionsschluß dieser Seite, bescherte er uns einen Beitrag für diese Rubrik, den wir nicht mit Mißachtung strafen wollen. Hamburgs Tiefbauämter, so pressemitteilte der verkehrspolitische Sprecher der Statt Partei per Fax, hätten „kein Recht, den Straßenzustand zu beklagen“. Das Geld für notwendige Straßenreparaturen hätten sie nämlich durchaus, hat Scheelhaase recherchiert, wenn sie nicht „Millionenbeträge in sogenannte verkehrsberuhigende Maßnahmen“ investieren würden. „Kissen, Kübel und Fahrbahnverengungen haben meist lediglich mehr Staus, mehr Abgase, mehr Lärm zur Folge.“ Und wer „solchen Maßnahmen den Vorrang“ gebe, habe „kein Recht“, über angeblich „fehlende Investitionen für Fahrbahnsanierungen“ zu lamentieren. So kann mensch das natürlich auch betrachten, wenn das ökologische Gewissen nicht drückt. Bloß: Welche „Kissen“ mag er meinen? smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen