piwik no script img

Genug geredet

■ betr.: „Richter lassen Krümmel wieder ans Netz“, „Rot-grüne Schlafmützen“, taz vom 8.11. 96

[...] Die Leukämiefälle in der Elbmarsch sind für die Atomkraftgegner zu einer in der Öffentlichkeit und zeitweise auch vor Gericht wirksamen Waffe im Kampf gegen das KKW geworden. Daß der Vorwurf offensichtlich falsch ist und in allen Varianten glaubhaft widerlegt, schränkt seiner mehrfache Wiederverwertbarkeit nicht ein. Wäre der Reaktor tatsächlich für die Leukämiefälle verantwortlich, dann hätte in den vergangenen Jahren irgendwann eine gewaltige Freisetzung von Radioaktivität stattfinden müssen, die zu einer Dosis von 100 bis 500 Millisievert geführt haben müßte, mehrere 100mal soviel, wie man normalerweise als natürliche Dosis in einem ganzen Jahr abbekommt. Ein kleines, klammheimliches zweites Tschernobyl an der Elbe? Von den Behörden vertuscht? Sollen wir das wirklich glauben? Die Verfechter dieser These haben dazu keinen einzigen Beleg außer dem festen Glauben, daß sie für eine gute Sache kämpfen. [...] Matthias Zähringer,

Dipl.-Physiker, Freiburg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen