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Bürgerhaus mit Bütt

■ Karnevals-Demo in Wilhelmsburg

Ungewöhnliche Zustände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Und da sich viele WilhelmsburgerInnen partout nicht mit den Zuständen auf ihrer „Armutsinsel“ abfinden wollen, gibt es aus dem ArbeiterInnen-Stadtteil höchst Ungewöhnliches zu berichten: An allen Ecken und Enden bereiten AnwohnerInnen die erste „Wilhelmsburger Karnevals-Demo“ vor.

Am Sonntag, dem 9. Februar – einen Tag vor Rosenmontag –, wollen die „ElbinsulanerInnen“ ab 13 Uhr vom Wilhelmsburger Bürgerhaus aus zum großen (Um)Zug durch die Gemeinde starten, der am Nachmittag in einer Prunksitzung in dem Stadtteil-Treff gipfeln soll. Mit der vom „Forum Wilhelmsburg“ initiierten Faschings-Kundgebung sollen „die Probleme einer ,Armutsinsel– in dieser reichsten Stadt Europas in die Hamburger Öffentlichkeit“ getragen werden. Sämtliche Initiativen und sozialen Einrichtungen des Stadtteils werden die Möglichkeit bekommen, ihre Forderungen zu formulieren. Vom Senat erwarten die KarnevalistInnen „ein Entwicklungskonzept“ für ihren „benachteiligten Stadtteil“.

Ein wichtiger Punkt dabei: Die Abschaffung der Fehlbelegungsabgabe, um nicht noch mehr etwas besser verdienende Haushalte aus dem Armuts-Stadtteil zu vertreiben. Auch die Schaffung des Naherholungsgebietes „Landschaftspark Wilhelmsburger Osten“, der den verkehrs- und industriegeplagten AnwohnerInnen ein wenig Grün vor der Haustür bescheren soll, haben sich die Karnevalisten auf ihre Fahnen geschrieben.

Alle AnwohnerInnen, die sich an den Faschingsvorbereitungen beteiligen wollen, lädt das Wilhelmsburger Forum am 9. Januar ab 19.30 Uhr ins Bürgerhaus ein. Damit der erste Wilhelmsburger Karneval eine bunte Veranstaltung wird, ist noch einiges vonnöten – zum Beispiel Masken und Musik, Bauchtänzer und Büttenredner. mac

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