piwik no script img

Betr.: Rinderwahn und Spargel

Mit Erschrecken habe ich heute diese beiden Artikel gelesen. Schließlich esse ich zur Zeit fast nur Spargel, am liebsten mit Parmesankäse wie in Italien. Beim Einkaufen heute vormittag in unserer „Kleinmarkthalle“ habe ich mehrere Gemüsehändler gefragt, ob ihnen in dieser Richtung etwas bekannt sei. Der eine, ein Türke, wollte die Nachricht nicht glauben und meinte, diese Zeitungen schrieben immer so einen Quatsch, „um uns kaputt zu machen“. Ich habe ihm gesagt, die taz sei seriös, wobei sich herausgestellt hat, daß er die taz gar nicht kannte. Na ja, jetzt kennt er sie. Er hat mir versichert, das mit dem Rinderwahn könne bei seinem Spargel nicht sein, der wachse schließlich im Sand, und Sand sei immer da; bei Radieschen sei das anders, aber wenn ich wolle, könne ich ja mal seinen Spargelproduzenten fragen. Ich habe dann einen Salat gekauft.

Ein anderer, selbst Bauer, hat gleich, mißtrauisch wie sie nun mal sind, einen Scherz vermutet. Rinderwahn im Spargel könne es vielleicht im Ausland geben, nicht in Deutschland. Außerdem lasse er sein Vieh nicht über die Spargelfelder laufen, wie solle da deren Urin an den Spargel kommen? Ob ich das in der FAZ gelesen hätte? Ich habe ihm gesagt, derartige Artikel gebe es in der FAZ nicht. Da wußte er dann auch nicht mehr weiter, besonders über die Sache mit den Ratten war er ungläubig, und wieso würde neuerdings Spargel an Laborratten verfüttert?

Also, ich persönlich finde den Hinweis gut, so was könne vielleicht in Italien, aber nicht in Deutschland vorkommen, allenfalls in Holland, da gibt es ja auch wahnsinnige Fußballhooligans. Vielleicht müssen eure Autoren da noch mal recherchieren?

Bis dahin esse ich nur noch Knäckebrot und ganz dünnen Spargel, ist ja auch billiger; aber den geriebenen Parmesankäse kann ich euch dringend empfehlen. Johannes Heinemann,

Frankfurt/M.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen