: taz goes regional
■ GenossInnen der taz beschließen Anlauf für künftige Regionalteile Ruhr und Münster
Berlin (taz) – Die taz-Genossenschaft hat zwei neue Partner. Auf ihrer Generalversammlung am Samstag haben die Genossinnen und Genossen entschieden, den Anlauf für einen Regionalteil Ruhr und einen Lokalteil Münster der taz zu wagen. Gemeinsam mit dem Verein taz ruhr soll in den nächsten Monaten eine Kampagne für eine Regionalteil Ruhr gestartet werden. Mit der taz Münster steht eine Initiative für einen Lokalteil in der westfälischen Universitätsstadt auf dem Programm.
Im Ruhrpott haben 40 Schreiberinnen und Schreiber, Fotografen, Organisatoren und Aktivisten in den vergangenen zwölf Monaten einen Verein aufgebaut und sich mit Hilfe eines Unternehmensberaters eine Unternehmenstruktur für die taz ruhr schneidern lassen. Eine Regionalausgabe für das Ruhrgebiet mit seinen fünf Millionen Einwohnern soll entstehen und der eintönigen Tageszeitungslandschaft im Revier einen kräftigen Tupfer geben. Regionale Kulturhighlights und Ruhrpottsport werden eine hervorragende Rolle spielen. Der Filz aus 50 SPD-Jahren wird genauso Thema sein wie der Wandel einer Bergbaulandschaft zur Hochschullandschaft, versprechen die Initiatoren. Auf der Genossenschaftsversammlung legte die ruhr-taz eine achtseitige Nullnummer vor, die ab sofort auch im Internet zu lesen ist (http:// www.netzhaut.com/taz-ruhr).
In Münster haben nach der taz- Soli-Fete im Herbst 1996 zehn MünsteranerInnen (JournalistInnen, PR-Profis etc.) begonnen, über einen Lokalteil Münster der taz nachzudenken. Die Universitätsstadt mit ihren knapp 300.000 Einwohnern und 60.000 StudentInnen wird zwar seit drei Jahren rot-grün regiert, allein die Presselandschaft in der Metropole des schwarzen Münsterlandes spiegelt die politische und kulturelle Vielfalt nicht wieder. Hier sehen die Initiatoren die Chance für einen attraktiven Lokalteil. Die Münsteraner haben sich das Ziel gesetzt, bis Januar 1998 die ersten 1.000 zusätzlichen Abonnenten zu werben und wollen anschließend Tausende Auftauabos gewinnen. Überhaupt Auftauabos: Das ist die Idee, die die taz-Genossenschaft gemeinsam mit den neuen Partnern entwickelt hat. Potentielle Leserinnen und Leser der neuen Regionalteile sollen diese vorab bestellen und das Geld auf einem Sperrkonto einzahlen. Das ersetzt die Marktforschung und gibt den beiden Vereinen eine solide finanzielle Basis für den Start ihrer Ausgaben. Denn nur wenn sich genug Vorababonnenten finden, damit die Regionalteile wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können, können taz ruhr und taz Münster an den Start gehen.
Hermann-Josef Tenhagen
Heute beenden wir die taz-Genossenschaftsserien. Die Serie kann beim Recherchedienst der taz (030/25902-284, recherche 6taz.de) kostenpflichtig bestellt werden.
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