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Strahlend auf deutschen Gleisen

■ Grenzwerte bei Atommülltransporten nach La Hague überschritten

Berlin/Bonn (taz/AFP) – Verstrahlte Atommülltransporte nach La Hague sind auch durch Deutschland gerollt. Bundesumweltministerin Angela Merkel mußte gestern zugeben, daß bei mindestens zwei Transporten die Strahlenschutzgrenzwerte überschritten waren. Der Umweltexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Müller, sowie die grüne Europaabgeordnete Undine von Blottnitz forderten deshalb den sofortigen Stopp aller geplanten Castor- Transporte in Deutschland. Greenpeace warf der deutschen Atomindustrie vor, bei der Beladung der Behälter „unglaublich geschlampt“ zu haben.

Noch am Mittwoch abend, nach Bekanntwerden der Kontamination von Waggons, stoppte die französische Staatsbahn SNCF alle Transporte von Brennelementen. Diese Entscheidung wertete Mycle Schneider von der Umweltorganisation Wise als Sensation. Zuvor war Frankreichs Industrieminister Christian Pierret noch auf einen der verstrahlten Waggons gestiegen, um dessen Harmlosigkeit zu demonstrieren. Gestern setzte auch die Schweiz ihre Atommülltransporte Richtung Frankreich vorerst aus.

Die französische Regierung hat eine Untersuchung eingeleitet. Auch Angela Merkel läßt durch das Eisenbahn-Bundesamt aufklären, wie Castor-Behälter und Waggons verstrahlt werden konnten. Bericht Seite 8

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