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Unterm Strich

Späte Folgen unermüdlicher Welterklärung: Martin Walser wird mit dem diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet (vergleiche: Kommentar Seite 12). Mit dem Preis werde ein Autor geehrt, der „den Deutschen das eigene Land und der Welt Deutschland erklärt und wieder nahegebracht“ habe, begründete der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Auszeichnung am Donnerstag in Frankfurt am Main. Der 71jährige habe zudem mit seiner Kritik an der deutschen Teilung „eine Forderung vorweggenommen, deren Einlösung später von den Menschen in der DDR erzwungen wurde“. Der Friedenspreis soll Walser während der Frankfurter Buchmesse am 11. Oktober in der Frankfurter Paulskirche verliehen werden. Der Ort und der Termin verpflichten. Der letzte Preisträger Günter Grass hatte die Preisverleihung zum Anlaß genommen, sich öffentlich seines Landes zu schämen.

Alexander Solschenizyn (79) hat ein neues Buch vorgelegt. „Rußland im Niedergang“ heißt das 208 Seiten starke Werk. Es ist in einer Auflage von 5.000 Exemplaren in den russischen Handel gekommen. Verlagschef Wiktor Moskwin sagte, es sei bereits eine französische Ausgabe geplant. Solschenizyn war 1974 aus der Sowjetunion ausgebürgert worden. 1994 kehrte er aus dem amerikanischen Exil in seine Heimat zurück. In dem neuen Buch faßt Solschenizyn in den vergangenen Jahren immer wieder geübte Kritik an den Zuständen im neuen Rußland zusammen. In dem Buch, das zwischen 10 und 14 Rubel kostet (drei bis fünf Mark), kritisiert er unter anderem die neue Finanzoligarchie, die hohe Sterberate in Rußland, korrupte Grenztruppen, äußert sich über die „slawische Tragödie“ oder schreibt über die Landreform. Es ist das zweite Buch, das Solschenizyn nach der Rückkehr nach Rußland veröffentlicht.

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