■ Argentinien noch nicht achtelfinalreif
: Die taz-Analyse: Was sagt uns dieses Spiel

Argentinien – Jamaika 5:0

Tore: 1:0 Ortega (32.), 2:0 Ortega (55.), 3:0 Batistuta (73.), 4:0 Batistuta (79.), 5:0 Batistuta (83./Foulelfmeter); Zuschauer: 48.000

Gelb-rote Karte: Powell (45. wegen wiederholten Foulspiels)

Analyse: Nach zwei Batistuta- Chancen in Minute eins spielte Argentinien eine halbe Stunde lang ideenlos und durfte sich glücklich schätzen, daß die munteren Jamaikaner die Kunst des Toreschießens gewiß nicht erfunden haben. Erst als sich diese nach 0:1 und Platzverweis völlig aufgegeben hatten, traf auch Batistuta.

Matchwinner: Daniel Ortega. Nach dem sich das einstige Supertalent eineinhalb WM-Spiele lang bloß verhaspelt und festgerannt hatte, entdeckte er plötzlich erfolgreich seinen Hang zum Lupfer über den Torwart hinweg.

Was aus dem Spiel folgt: Allein mit der Hoffnung auf gelegentliche Geistesblitze von Batistuta, Ortega oder Verón wird Argentinien kaum das Achtelfinale überstehen. Solch harmlose Angreifer wie die von Japan und Jamaika findet die langsame Abwehr der Südamerikaner sicher kein weiteres Mal vor.

Stimmen: „Nach dem ersten Tor sind sie mehr oder weniger nach Hause gegangen.“ (Hattrick- Schütze Batistuta über Jamaika)

„Wir sind noch nicht auf dem Niveau, das man für eine WM braucht.“ (Argentiniens realistischer Coach Passarella)

„Ich habe den Spielern gesagt, sie sollen ihr Talent zeigen.“ (Jamaikas Trainer René Simoes)