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Betr.: CSD

Man war schon geneigt, nur gute Nachrichten vom 20. Berliner Christopher Street Day zu vermelden. 300.000 Lesben und Schwule ausgelassen zwischen Ku'damm, Unter den Linden und Oranienstraße. PolizistInnen mit roter Schleife am Revers. Autofreie Zone am Samstagabend vor dem SO 36 in Kreuzberg; es waren einfach zu viele Homos, die hier feiern wollten. Die Polizei sperrte die O-Straße großzügig ab. Tolle Stimmung auch auf der CSD-Abschlußparty in der Kulturbrauerei. Nichts, aber auch gar nichts wäre am diesjährigen Jubiläums-CSD zu bemängeln gewesen, wäre da nicht die SPD gewesen. Die hatte noch Anfang der Woche vollmundig getönt: „Herta Däubler-Gmelin und Christine Bergmann werden zu den Schwulen und Lesben sprechen.“ Das CSD-Motto lautete schließlich im Wahljahr: „Für eine andere Republik“. Doch dann die kurzfristige Absage der SPD-Damen, „aus terminlichen Gründen“. Die Veranstalter halten enttäuscht fest: „Die SPD hat die Chance vertan, sich auch mal auf der Straße und nicht nur im ,Bonner Raumschiff' für Lesben und Schwule aus dem Fenster zu hängen.“

Foto: Max Lautenschläger

Bericht Seite 6

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