: Mehr Arbeitslose
■ Zahlen in Hamburg und Schleswig-Holstein gestiegen „wg. Ferienbeginn“
In Hamburg und Schleswig-Holstein ist die Arbeitslosigkeit im Juni im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Das für beide Länder zuständige Arbeitsamt Nord in Kiel kennt auch die Schuldigen: „Der frühe Ferienbeginn und saisonale Faktoren“, so gab das Amt gestern bekannt, müßten dafür verantwortlich gemacht werden.
Hamburgs Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus hat da tiefschürfender analysiert: „Der Zuwachs an Arbeitslosen“, ließ er gestern pressemitteilen, „ist ausschließlich auf Arbeitslosmeldungen von vorher nicht erwerbstätigen Personen zurückzuführen.“ Kein Wunder also, daß solch unerfreuliche Statistiken künstlich in die Höhe getrieben werden von verantwortungslosen Gesellen, die sich erst nach monatelanger Untätigkeit auf den Fluren der Arbeitsämter versammeln.
In Hamburg waren nach amtlichen Angaben Ende Juni 76.200 Personen ohne Arbeit. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent (Vorjahr: 8,5 Prozent). Schleswig-Holstein meldete knapp 97.000 Arbeitslose gleich 7,7 Prozent (Vorjahr: 7,5 Prozent).
„Auf dem Hamburger Arbeitsmarkt sind konjunkturelle Impulse bisher kaum spürbar“, schreibt das Arbeitsamt. Lediglich der stärkere Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten habe die ungünstige Entwicklung etwas abgeschwächt. Festzustellen war „ein hoher Austausch von Arbeitskräften im Juni“. Innerhalb von zwölf Monaten stiegen die Zahlen besonders bei Angestellten, Älteren und Ausländern. Im Vergleich zum Mai dieses Jahres blieb die Arbeitslosenquote gleich.
In Schleswig-Holstein haben nach Feststellung des Arbeitsamtes „starke saisonale Kräfte“ einen Anstieg über das Niveau des Vorjahres bewirkt. Allerdings seien die Beschäftigtenzahlen „günstiger als im Schnitt der alten Bundesländer“. Im Mai lag die Arbeitslosenquote bei 7,6 Prozent. smv/dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen