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Editorial

Das taz-Thema: Anthroposophie erscheint nur zweimal jährlich – deshalb drucken wir keine Leserbriefe. Beim nächsten Mal soll es aber eine Ausnahme geben.

Die hiermit ausgesprochene Vorankündigung soll auch Nicht-Anthroposophen ermutigen, zur Feder zu greifen, denn die in der einschlägigen Szene verbreitete Neigung zu weitschweifigen Einlassungen ist notorisch, und dazu braucht es natürlich ein Gegengewicht.

Bislang dominiert in den Reaktionen ein Trend zur Polarisierung: Texte mit kritischem Tenor rufen nachgerade reflexartig Reaktionen nach dem Motto „Ihr habt ja gar nicht verstanden, worum es geht“ hervor, während eher wohlwollende Beiträge mit hoher Wahrscheinlichkeit ein „Wieso gebt Ihr diesen Spinnern auch noch so viel Raum?“ provozieren.

Es wäre interessant zu erfahren, ob es in den Lesermeinungen auch ein Mittelfeld gibt. Noch ist Zeit zum Überlegen – der nächste Redaktionsschluß ist der 30. April 1999. d. red.

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