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Kleine opportunistische Grüppchen –betr.: „Liberal statt radikal“, taz-Spezial Uni Wintersemester 1998/99

„PAM“, das „Projekt absolute Mehrheit“, ist gescheitert. Von einer absoluten Mehrheit kann nämlich nicht die Rede sein, sondern eher von kleinen, opportunistischen Grüppchen. Ein bißchen subversiv wollten sie sein, die engagierten Studierenden, die planten, die FDP zu unterwandern. Sie wollten verkrustete Parteistrukturen aufbrechen, die FDP „übernehmen“. Und was ist passiert? Eine Partei, die in Bonn 29 Jahre Regierung hinter sich hat, die also für all das, wogegen wir Studierende im Herbst vergangenen Jahres protestiert haben, mitverantwortlich ist, diese Partei wird von PAM unterstützt, mitgetragen, und nicht etwa unterwandert.

[...] Einst wollte man den „Mächtigen“, den Parteifunktionären, Angst einjagen. Aber diese „Mächtigen“, die einstigen Gegner, sind jetzt keine Gegner mehr, sondern schlicht Parteifreunde. Und diese Parteifreunde freuen sich über den unverhofften Nachwuchs, der sich als äußerst folgsam herausgestellt hat. Etwas Besseres hätte der FDP gar nicht passieren können. PAM jedoch – das sieht man jetzt in aller Deutlichkeit – gehört zum Peinlichsten, was die Studierendenproteste vom letzten Herbst hervorgebracht haben. Bernd Parusel, Berlin

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