Kutips zum Wochenend

Beinahe hätte diese Kolumne heute nicht erscheinen können. Denn die Kulturredaktion dieser Zeitung war in dieser Woche überaus beschäftigt. Jeden Abend nach der Tagesplackerei hatte sie bis in die frühen Morgenstunden damit zu tun, 35.000 Stück des neuen taz-bremen-Kultur-Extra „q-jour“ (wir bitten um freundliche Beachtung) farbig auszumalen. Die Hände, die Hemden, die Schuhe, die Wände, das ganze Medienhaus an der Schlachte waren schon nach der ersten Nacht über und über mit Klecksen bekleckert. Rot ergoß sich über Grün, Gelb über Blau, und die Farbe der Schriftmarke (eine Mischung aus Cyan, Magenta und Yellow) überflutete sogar Keller in Delmenhorst. Nur mit Hilfe der DGzRS ist es gelungen, etwas Kultur aus dem Farbenmeer zu retten.

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„blau ist die farbe deines gelben vogels“

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Es soll heutzutage wieder Menschen geben, die weder Kurt Schwitters noch Anna Blume kennen. Neulich zum Beispiel traf der anonyme Autor dieser Zeilen eine „annablume“ in einem Chat-Kanal und schrieb ihr poetische Zeilen. „annablume“ antwortete: „Es ist heutzutage selten, daß Menschen Kurt Schwitters und Anna Blume kennen.“ So weit ist es schon.

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Die taz-Kulturredation informiert: Anna Blume ist ein Gedicht von Kurt Schwitters.

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preisfrage: sind kutips ohne kutips eigentlich kutips?

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Die taz-Kulturredaktion hat recherchiert: 1.) Fahrradboten steigen ungern Treppen, weil schon das Fahrradboten körperlich anstrengend ist. 2.) Fahrradboten machen mit ihren Taschen frisch gestrichene Fahrstuhlkabinen dreckig. 3.) Mit Fahradbooten hätte sich die taz-Kulturredaktion nach dem Ausmalen von „q-jour“ auch im Farbenmeer zwischen Delme und Wümme noch gut und vor allem auch umweltverträglich zurechtfinden können. 4.) Unsere Terminmappe verschwand a) in einem See aus Cyan, Yellow und Magenta oder b) durch Diebstahl eines Fahrradboten.

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Sie haben gerade uneigentliche Kutips gelesen. Sie Schatz! taz