: Lokalkoloratur
Der Mann pflegt gründlich nachzudenken, bevor er etwas sagt. Und dann dauert es wieder ein Weilchen, bevor er sagt, was er eigentlich sagen wollte. Auf diese Weise hat Wolfgang Drews schon mal fast den Filz-PUA gesprengt, weil er eine Frage an einen Zeugen mit einem vierminütigen Statement einleitete, bis ihn eine GAL-Abgeordnete mahnte, doch mal zu Potte zu kommen. „Ja, gleich, Schnuffel“, beschied der 32jährige CDU-Jungspund die darob sprachlose Grüne und statementete weiter, ohne die Frage zu stellen, die er inzwischen vergessen hatte. Dafür ist dem Ästheten eine andere eingefallen. Ob es den Senat nicht auch störe, daß die 1993 restaurierten Alsterarkaden zum Teil „in einem Ocker-Farbton“ angestrichen sind, der größere Rest aber weiß ist? Und ob der Senat nicht für einheitliches Weiß sorgen könne? Ist ja erst fünf Jahre her. Manche denken eben lange nach, bevor ihnen einfällt, daß ihnen etwas auffällt. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen