■ Schutz vor Ozon: Schönwettergeld
Die Gewerkschaft Bau, Steine, Erden (BSE) hat gesetzliche „Schlechtwetter“-Vorschriften für den Hochsommer gefordert. „Als es so heiß war und die Ozonwerte bei 230 Mikrogramm lagen, sind selbst gestandene Kumpels umgekippt“, berichtete ein Bauarbeiter auf der Tagung am Wochenende. Appelle an die Unternehmen, die Arbeit bei hohen Ozonwerten zumindest in den Mittagsstunden einzustellen, seien wegen des Termindrucks fruchtlos gewesen.
„Der Termin ist wichtig, sonst gibt es keine Arbeit mehr“, sei eine Antwort gewesen, „wenn Ihr das nicht macht, dann holen wir die Portugiesen“, die zweite. Durch die Europäisierung gebe es mittlerweise in der Baubranche ein regelrechtes Arbeitsschutz-Wild-West. Ein Betriebsrat: „Es zählt nicht mehr der Mensch, es regiert nur noch das Geld. Der Bauarbeiter ist nichts mehr wert.“
Die BSE meint, daß solche Probleme gesetzlich zu regeln sind und nicht auf die Tarifvertragsparteien abgewälzt werden dürften. Gefordert wird ein „Schönwettergeld“ nach dem Vorbild des gerade von Arbeitsminister Norbert Blüm gekillten Schlechtwettergeldes für den Winter.
Unterstützung signalisierte GALierin Antje Möller: „Man kann an solchen Tagen auf Baustellen nicht arbeiten. Ozon wird von allen verursacht, also müssen auch alle dafür aufkommen.“ kva
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen