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Lehrstellen ausstellen

■ Bergedorfer Firmen, Schulen und Kammern organisieren Ausbildungswoche

Der Erste Bürgermeister ist begeistert. „Zielführend“ und „erfolgversprechend“ sei die Ausbildungsinitiative Bergedorf, lobt Ortwin Runde (SPD) die VertreterInnen von Parteien, Verwaltung, Schulen, Gewerkschaften, Handels- und Handwerkskammer im Bezirk. Sie haben diese Woche gemeinsam zur „Ausbildungswoche“ erklärt. Ihr Ziel: Unbeschäftigten Bergedorfer Jugendlichen Lehrstellen zu vermitteln und Kontakt zu jenen Jungen und Mädchen zu bekommen, die sich nicht von selbst an die Betriebe wenden.

Von Mittwoch, 21. bis Samstag, 24. April, können sich SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen im City-Center Bergedorf über das Angebot an Ausbildungs- und Praktikumsplätzen im Bezirk informieren. „Es gibt Stellen, die nicht besetzt werden, weil keiner von ihnen weiß“, erzählt Joachim Schlicht von der Hauni Maschinenbau AG. „Das kann nach dieser Woche nicht mehr passieren.“ Für diejenigen, die nicht vorbeikommen können, hat die Initiative einen Lehrstellenatlas herausgebracht. In ihm sind alle ausbildenden Bergedorfer Betriebe verzeichnet.

Daß es nicht genügt, auf freie Stellen hinzuweisen, wissen auch die Ini-Mitglieder. Schließlich gibt es auch Ausbildungsplätze, die keiner haben möchte. „Jeder, der sich auf der Lehrstellensuche befindet, muß sein Anspruchsdenken überprüfen“, warnt daher Schlicht. Da etwa 25 Prozent aller Jugendlichen ihre Ausbildung abbrächen, empfiehlt er SchulabgängerInnen, ein Praktikum zu machen, bevor sie sich entscheiden.

Das Bergedorfer Aktionsbündnis, das sich regelmäßig zu Beratungen trifft, ist in Hamburg einzigartig. Um den Bürgermeister gänzlich glücklich zu machen, müßten die TeilnehmerInnen nur noch zweierlei tun: Offen sein für neue Jobmöglichkeiten und in neue Märkte investieren. „Wir müssen beispielsweise in der Medienwirtschaft mit neuen Berufsbildern und entsprechenden Ausbildungsplätzen schneller reagieren“, wünscht sich Runde. Judith Loeck

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