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„Liebe taz...“ Skepsis zum Bahnhofvorplatz –Ein kleines Fitzel grün“, taz bremen, Pfingsten 1999

Endlich geschafft! Glückwunsch vor allem an die Bauarbeiter, die bei Hitze, Frost, Regen und in vielen Nachtschichten ihre Knochen hingehalten haben. Ob die Umgestaltung des Bahnhofplatzes auch wirklich halten kann, was sich alle davon versprechen, wird erst die Praxis zeigen. Im Interesse optimaler Verkehrsbeziehungen ist das nur zu wünschen. Heimlicher Gewinner dieses Umbaus ist aber auf jeden Fall die politische Kultur in unserer Stadt. Was Verkehrsteilnehmern, Anwohnern und den Geschäftsleuten rund um den Bahnhof in den letzten 400 Tagen durch diese Großbaustelle zugemutet wurde, ist eigentlich nicht mehr zu überbieten. Aber – welch ein Wunder – das alles ging doch vergleichsweise ruhig und ohne das übliche Geschrei von ADAC, AfB, CDU und Handelskammer über die Bühne. Da der verantwortliche Bausenator aus der CDU kommt, war das alles ehrlicherweise wohl doch nicht ganz so schlimm.

Wenn nun nach der Bürgerschaftswahl anstelle einer schwarzen eine rot-grüne Baustelle eingerichtet wird, Zum Beispiel die Verlängerung der Linie 4 nach Borgfeld, dan werden sich – jede Wette – die bekannten „Verkehrsspezialisten“ wieder mit Getöse melden: „Stau, Verkehrschaos, Niedergang der Geschäftswelt!“ usw. Dank der Erfahrungen mit dem Bahnhofsplatz wird ihnen diese Heuchelei jedoch niemand mehr abnehmen – welch ein Gewinn für die Stadt. Dieter Mazur

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