Hungerstreik im Knast

Seit fast einem Monat befindet sich Ali „Turan“ Ekti in Santa Fu im Hungerstreik, um gegen die Haftbedingungen auf der Isolati-onsstation „Dora II“ zu protestieren. 70 kurdische Gefangene wollten sich per Solidaritätshungerstreik der Aktion anschließen, haben dies aber auf Wunsch Ektis bislang nicht getan. Der Kurde war im Februar vom Oberlandesgericht (OLG) wegen „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ekti ist Mitglied des Karatas-Flügels der verbotenen türkisch-kurdischen Partei Devrimci Sol. Die Vollzugsleitung ordnete ohne Wissen des zuständigen OLG-Senats – der eigentlich für Haftbedingungen zuständig ist – die Unterbringung in einer Beobachtungsgruppe in „Dora II“ an. „Das bedeutet, daß er sich nicht im Rahmen der offenen Anstalt bewegen kann“, kritisiert sein Anwalt Josef Gräßle-Münscher. Der Gruppe gehöre auch ein Mann an, dem ein Mord im Knast angelastet wird. Ekti fordert daher die Überstellung in den Normalvollzug und ein Ende der „Diskriminierung und Schikanen“. „Herr Ekti wird ärztlich überwacht“, bestätigt Justizbehördensprecherin Annette Pflaum den Hungerstreik: „Am Wochenende wird ein persönliches Gepräch mit dem Anstaltsleiter stattfinden.“ kva