Osteuropa-Workshop September/2013: Offene Gesellschaft

16 junge Menschen aus Belarus, der Ukraine, der Republik Moldau und Russland, die sich einen Einblick in die "Offene Gesellschaft" am Beispiel Berlins verschaffen wollten.

Die TeilnehmerInnen Bild: Anja Weber

Mitte September dieses Jahres kamen erneut junge Journalisten aus Osteuropa zu einem Seminar der taz-Panterstiftung nach Berlin. Diesmal waren es 16 junge Menschen aus Belarus, der Ukraine, der republik Moldau und Russland, die sich einen Einblick in die "Offene Gesellschaft" am Beispiel Berlins verschaffen wollten.

Der Zeitpunkt des Seminars war Programm - die Bundestagswahlen in Deutschland. Wie üblich für diese Seminarreihe, bilden journalistische Einheiten zu Themen wie Einführung in die deutschen Medienlandschaft, Ethik im Journalismus, Online-Journalismus, journalistische Recherche und journalistischen Genres die Grundlage des Seminars.

Daneben hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich grundlegend mit dem Thema "Wahlen" zu beschäftigen sowie den konkreten Ablauf der Bundestagswahlen in Deutschland aus nächster Nähe zu "beobachten". Am Wahltag selber besuchten die Teilnehmer in kleinen Gruppen Wahllokale und befragten die Wahlvorstände. Am Wahlabend teilte sich die Gruppe auf Wahlpartys verschiedener Parteien auf. Einige Teilnehmer waren bei der Auszählung der Stimmen in einem Wahllokal dabei.

40, ist studierter Wirtschafts-wissenschaftler und längjahriges Mitglied im Vorstand der Deutsch-belarussischen Gesellschaft. Er war mehrfach Wahlbeobachter für die OSZE in Weißrussland.

Flankiert wurde der Wahltag durch ein Gespräch mit dem Leiter des Büros der Landeswahlleiterin von Berlin vor der Wahl sowie einem (wiedergewählten) Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU-Fraktion nach der Wahl. Das Programm wurde abgerundet durch weitere Gespräche zum Thema Wahlen sowie einem Besuch im Auswärtigen Amt samt Gespräch über die Politik Deutschlands und der Europäischen Union gegeüber den östlichen Nachbarstaaten.

"Am meisten hat mich beeindruckt, dass der Wahl-Prozess fast "langweilig" erscheint. Besonders im Vergleich zu den Wahlen bei uns zu Hause. Es scheint, als sei das Vertrauen der Beteiligten, inklusive der Wähler, in die Institutionen und in die Wahlen an sich so groß, dass selbst Vertreter von Parteien um 18.00 Uhr lieber bei einer Wahlparty auf die Prognosen warten, als den Wahlvorständen im Wahllokal bei der Auszählung über die Schulter zu schauen." Diese Aussage einer Teilnehmerin aus Belarus fasst die allgemeine Sicht der Seminargruppe auf die Wahlen in Deutschland gut zusammen. Aus Sicht der Seminar-Verantwortlichen hat sich erneut gezeigt, dass die Besonderheiten einer "Offenen Gesellschaft" am sinnvollsten an konkreten Beispielen anschaulich gemacht werden können - wie in diesem Fall an Wahlen.

Hier können Sie einige der Artikel der TeilnehmerInnen lesen. Die Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.