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Lokalkoloratur

Scheiden tut weh. Schweren Herzens, aber dennoch staatsmännisch souverän, trennt sich Ortwin Runde von einer Dame seines Herzens. Über „schlanke Proportionen“ verfüge sie, weiß er zu schwärmen, auch ihre „lang herabfallenden Haare“ und ihre „geschmeidig drapierte Kleidung“ würden sein Auge erfreuen. Dennoch holt Hamburgs Bürgermeister heute nachmittag die „Porzellandame“ aus der gepanzerten Silberkammer im Rathaus, um sie dem Hamburgischen Verein Seefahrt e.V. (HVS) zu übereignen. Den Jugendstil-Tafelaufsatz hatte der Senat bereits 1905 dem Verein als Regatta-Trophäe gestiftet und 1933 nach des Vereins Selbstauflösung zurückerhalten. Jetzt geht der Pokal erneut in den Besitz des HVS über, auf daß dieser sein 100jähriges Bestehen gebührend begehen kann: Mit einer Hochseeregatta von New York nach Hamburg im Jahr 2003. Dann soll sie in den Armen des Siegers glücklich enden. smv

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