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FAZ-Mag-Hotline

(22) Per Fax erreichte uns folgende Erklärung des Flüchtlings Dieter Zurwehme, die wir in Auszügen dokumentieren: „Langsam wird mir die Sache selber peinlich. Wo die mich überall suchen und nicht finden! Welcher anständige Kriminelle will sich denn von so einer Polizei jagen lassen? Das ist doch rufschädigend! Im Knast brauche ich mich nicht mehr blicken zu lassen. Da heiße ich nur noch ,Bockwurst‘. Letzte Woche war ich in Heldrungen in Thüringen, wo die Bullen diesen Kölner Touristen abgeknallt haben. Weil er Rucksack und Wanderstock trug. Da hätten sie ja gleich halb Thüringen umnieten können. Lustiger Gedanke, aber egal. Das Hotel heißt immer noch ,Zur Erholung‘. Den Namen können die sich jetzt patentieren lassen. Abends im Restaurant hat mich ein Journalist erkannt, der war von so einer Ostzeitung, junge Welt, die kannte da aber keiner. Der Mann hat mir dann erklärt, dass es einen wie mich in der DDR nicht gegeben hätte. Oder falls irgendwie doch, dass ich dann längst verhaftet wäre. Was soll ich jetzt denken? Verbrecher verachtende DDR? Endlich mal eine geile Polizei? Ich weiß es nicht.“

Liebe Leserinnen und Leser! Helfen Sie Dieter Zurwehme aus seiner Not! Soll er weiter fliehen? Oder sich nur von der Polizei des besseren Deutschlands festnehmen lassen? Vorschläge erbittet das BKA, Wiesbaden, Tel. (06 11) 55-1 31 01, Fax (06 11) 55-1 21 41, KW: ,Bockwurst‘.

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