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Trauung mit Elefant

■ Heute ist Heiratsboom. Wer indes auf eine gute Ehe setzt, sollte aus Berlin wegziehen

Den Brautstrauß reicht ein Elefant, hinter dem Standesbeamten taucht gemütlich ein Nilpferd durchs Wasser: Am verflixten 9. 9. 99 zieht es Brautpaare zur tierischen Trauung in den Zoo. Immerhin: „Wir kommen nicht mit Tropenhelm und Baströckchen“, verspricht Sylvia Brenke, Standesamtsleiterin im Bezirk Tiergarten.

Schwindelfreie Heirats-Aspiranten geben sich ein himmlisches Ja-Wort um 09.99 Uhr (10.39 Uhr) hoch oben auf dem Fernsehturm. Am Brandenburger Tor werden sich Touristen und Hunderte Hochzeitsgäste für das Erinnerungsfoto drängeln.

„Das wird ein harter Tag“, sagt Standesamtsleiter Rainer Ahnert aus Mitte. Rund 100 Brautpaare wollen dort den Bund fürs Leben schließen. Damit nicht nur das Schnapszahl-Datum und eine kuriose Trauung Glück bringen, sind 99 Schornsteinfeger vor den Standesämtern Berlins im Einsatz. Auch Schwule und Lesben wollen dort Brautpaaren gratulieren und für die rechtliche Gleichstellung ihrer Partnerschaften werben.

Etwa ein Dutzend Paare seien im Vorfeld indes doch noch schwankend geworden und hätten den vorgemerkten Hochzeitstermin am 9. 9. storniert, berichtet Standesamtsleiter Ahnert. Vielleicht, weil sie sich lieber doch nicht in die Institution Ehe werfen wollen. Schließlich gibt es in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg nach einem statistischen Vergleich der 16 Bundesländer die meisten Scheidungen. Im vergangenen Jahr habe es an der Spree 28,3 Trennungen pro 10.000 Einwohner gegeben, heißt es im „Scheidungsatlas“.

Wer die Chance auf Trennung minimieren will, sollte wohl einfach weg aus Berlin: Den Treue-Rekord hält Weimar mit einer Quote von 9,1 Trennungen pro 10.000 Einwohner. ADN/dpa/taz

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