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Dagmar Berghoff gegen moderne News

Hamburg (AFP/taz) – Die scheidende Chefsprecherin der „Tagesschau“, Dagmar Berghoff, hat die geplanten Neuerungen der Sendung kritisiert. In einem Interview mit der Bild am Sonntag sagte die 56-Jährige, die vorgesehenen Modernisierungen seien unnötig. Unter anderem soll es zünftig auch in der „Tagesschau“ Live-Schaltungen und Interviews geben, die es im Ersten bislang nur in den „Tagesthemen“ gibt. „Ich sehe für solche gravierenden Einschnitte keine Notwendigkeit“, sagte Berghoff. Außerdem sollen die Sprecher des Nachrichten-Flaggschiffs künftig (wie inzwischen wohl in allen anderen Nachrichtensendungen längst üblich) von den sogenannten Teleprompter-Geräten die Texte ablesen – und das, obwohl, so die Chefsprecherin, die „Tagesschau“ bisher doch gerade deshalb unverwechselbar gewesen sei, weil es die einzige Nachrichtensendung sei, in der die Texte vom Blatt abgelesen werden. „Der Zuschauer sieht, dass der Sprecher etwas in der Hand hält. Das wirkt doch viel glaubwürdiger, damit setzt man sich von der Konkurrenz ab.“ Und mit dem Teleprompter komme „alles so glatt rüber, wie auswendig gelernt.“ Komme es indes zu den geplanten Interviews, müsse die Sendung länger als die bisherigen 15 Minuten dauern, fügte Berghoff hinzu. Die langjährige Sprecherin der „Tagesschau“ wird am 31. Dezember zum letzten Mal die Sendung moderieren.

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